Risikosituationen – wer ist gefährdet?

40’000 Menschen sind in der Schweiz mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Weltweit sind es 71 Millionen. Hepatitis C ist somit keine seltene Infektion. Doch wie steckt man sich an?

Das Hepatitis-C-Virus wird von Blut-zu-Blut übertragen. Es ist dabei hochansteckend: Das Virus kann ausserhalb des Körpers tage- bis wochenlang überleben, so dass auch kleinste Blutreste noch infektiös sind. Der häufigste Ansteckungsweg ist der Drogenkonsum mit gebrauchten Spritzen. Doch auch beim Teilen von Spritzenbesteck oder beim Sniffen mit infizierten Röhrchen kann das Virus übertragen werden.

Erst seit Anfang der 1990er-Jahre gibt es einen Test, der das Hepatitis-C-Virus im Blut nachweisen kann. Alle Personen, die Blut oder Blutprodukte vor den frühen 1990er-Jahren erhalten haben, waren deshalb einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Heute wird in der Schweiz sämtliches Blut auf Hepatitis C getestet und ist absolut sicher.

Tattoos als Infektionsquelle

Aber auch medizinische oder zahnärztliche Eingriffe vor 1990 können ein Risiko darstellen. Ebenso Operationen oder Eingriffe im Ausland, wo die Hygienestandards niedrig sind.

Tattoos, Piercings sowie Maniküre oder Pediküre können ebenfalls eine Infektionsquelle sein, nämlich dann, wenn nicht sauber gearbeitet wird.

Die sexuelle Ansteckung ist hingegen selten und betrifft vor allem HIV-positive Männer, die ungeschützten Sex mit anderen Männern haben.

Jahrgänge 1950–1985 besonders betroffen

Drei Viertel der infizierten Personen in der Schweiz sind zwischen 1950 und 1985 geboren. Deshalb sollten sich Menschen mit einem solchen Geburtenjahrgang einmal im Leben auf Hepatitis C testen lassen.

Zusammengefasst lohnt sich also für folgende Personen der Test:

Personen …

– … mit aktuellem oder vergangenem Drogenkonsum (injizierend oder durch die Nase),

– … mit Tattoos oder Piercings, die unter nicht sterilen Bedingungen gestochen worden sind,

– … die Blutprodukte vor 1992 in der Schweiz erhalten haben,

– … die inhaftiert sind oder im Gefängnis waren,

– … die sich medizinischen Eingriffen in Ländern mit eingeschränkter Hygiene unterzogen haben,

– … aus Ländern, wo das Hepatitis-C-Virus sehr verbreitet ist (Ägypten, Italien Spanien etc.),

– … mit einem Geburtenjahrgang 1950 – 1985.

Weiter sollten alle HIV-positiven Personen, Schwangere oder Personen mit Symptomen einer Infektion getestet werden. Zu den Symptomen gehören:

  • starke Müdigkeit, die sich nicht erklären lässt,
  • Konzentrationsstörungen,
  • Schmerzen oder Druck im Oberbauch,
  • Depressionen,
  • Glieder- oder Gelenkschmerzen.

Mehr Informationen zu Hepatitis C gibt es hier: hepatitis-schweiz.ch